16. Mai 2017
Alles, was Sie zum Thema Cellulite wissen sollten
1. Wie entsteht Cellulite?
Als Cellulite bezeichnet man Unebenheiten des Oberflächenreliefs der Haut an Hüfte, Gesäß und Oberschenkeln. Sie entsteht durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Bei hormonellen Veränderungen im Körper einer Frau, z.B. nach der Pubertät, einer Schwangerschaft oder nach Einnahme von Hormonpräparaten wie der „Pille“, kann das Volumen an Unterhautfettgewebe zunehmen. Damit ist das bindegewebige Stützgerüst der Haut überfordert und dehnt sich aus. So entstehen die typischen Wölbungen auf der Oberfläche der Haut. Allgemein werden 3 Schweregrade unterschieden. Bei Grad 1 sind die Veränderungen nur sichtbar, wenn man die Hautpartien zusammendrückt. Bei Grad 2 sieht man die Veränderungen im Stehen, bei Grad 3 auch im Liegen.
2. Ab wann bekommt man in der Regel Cellulite?
Dafür gibt es keine generelle Regel. 85 % aller Frauen ab dem 20.Lebensjahr bekommen Cellulite. Es gibt hierbei durchaus Fälle von Frauen, bei denen diese Veränderungen der Hautstruktur schon früher beginnen und eben Frauen, die auch später betroffen sind.
3. Ist Cellulite erblich?
Eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen hat sich diesem Thema schon gewidmet. Dabei konnte bisher keine Erblichkeit von Cellulite nachgewiesen werden. Allerdings beobachten wir oft, dass Cellulite familiär gehäuft auftritt. Eine eindeutige genetische Disposition ließ sich bislang jedoch nicht belegen.
4. Halten Beautycremes und anderweitige Produkte ihr Versprechen?
Welche Produkte am besten helfen, ist abhängig von der Ausprägung der Cellulite und individuell sehr unterschiedlich. Es gibt durchaus Produkte, die das äußere Hautbild verbessern können. Generell lassen sich diese Kosmetika nach ihrem Wirkprinzip in 4 verschiedene Gruppen einteilen:
Es gibt zum einen die Produkte, die die Durchblutung der Haut fördern und durch die verbesserte Mikrozirkulation den Stoffwechsel anregen sollen. Dazu gehören zum Beispiel Produkte auf Ginkgo- oder Ananasbasis.
Zum anderen gibt es koffeinhaltige Produkte oder Produkte mit koffeinähnlichen Wirkstoffen. Diese sollen im Fett die sogenannten Beta-Rezeptoren stimulieren und in den vergrößerten Fettkompartimenten den Fettabbau fördern.
Produkte auf Vitamin-A-Basis sollen zudem helfen, die normale Struktur der Haut und der Unterhaut wiederherzustellen.
Zum Schluss gibt es noch Produkte, die Vitamin C oder Vitamin E beinhalten, welche als Radikalfänger die Zellmembranen der Haut und der Unterhaut stabilisieren sollen.
Alternativ: Es gibt Produkte verschiedener Wirkstoffgruppen, die über unterschiedliche Wirkmechanismen das Hautbild bei Cellulite verbessern sollen. Die Wirkung dieser Produkte ist jedoch abhängig von der Ausprägung der Cellulite und ist von Haut zu Haut sehr unterschiedlich.
5. Hilft Sport wirklich gegen Cellulite?
Sportliche Betätigung steigert die Durchblutung und fördert den Stoffwechsel und ist generell positiv für Körper und Gesundheit, kann also auch für die Verbesserung des Hautbildes beitragen.
6. Können zu enge Hosen Cellulite fördern?
Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Tragen figurbetonter oder enger Kleidung und der Entstehung von Cellulite ist nicht belegt.
7. Bekommen auch Männer Cellulite?
Der Aufbau der männlichen Haut unterscheidet sich vom Aufbau der weiblichen Haut durch seine deutlich stabilere Gerüststruktur, so dass celluliteartige Veränderungen beim Mann nicht auftreten.
8. Gibt es überhaupt ein Geheimrezept dagegen?
Ein Geheimrezept gegen Cellulite gibt es leider nicht.
9. Wie kann man das Erscheinungsbild der Haut zumindest etwas verbessern?
Was gut für die Körpergesundheit ist, ist natürlich auch gut für die Hautgesundheit- also eine ausgewogene Ernährung und sportliche Betätigung. Speziell für die Cellulite gibt es verschiedene Behandlungsansätze:
- Erstes Ziel ist die Reduktion des Unterhautfettgewebes. Hierfür eignen sich je nach Ausprägung Diäten oder plastisch-chirurgische Eingriffe, z.B. eine Liposuktion, bei der das überschüssige Fett abgesaugt wird.
- Das überdehnte Bindegewebe kann zudem durch Laser- oder Ultraschallverfahren gestrafft werden.
- Bei sehr tiefen Dellen kann ein Laser auch operativ zum Einsatz kommen, der besonders hartnäckige und feste Bindegewebsstränge beseitigt.