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12. April 2016

Aktuelle Behandlungsmöglichkeiten bei Tubulärer Brust.

Als tubuläre Brust bezeichnet man eine ein- oder beidseitige Fehlbildung der weiblichen Brust mit unterentwickelten oder fehlenden unteren Brustdrüsenanteilen und übergroßen, vorfallenden Brustwarzenhöfen (Areole). In der überwiegenden Anzahl verfügt die Brust jedoch über eine uneingeschränkte Organfunktion.

Synonyme

– Tuberöse Brust

– Schlauchbrust

– Rüsselbrust

– Tütenbrust

– Snoopy-Brust

Entstehung

Die Deformität entsteht, wenn während der Fetalentwicklung das Einsprossen, das Wachstum und die Ausbreitung der Brustdrüsengänge (Milchgänge) in die unteren Brustdrüsenanteile ausgeblieben ist. Beim Brustdrüsenwachstum in der Pubertät kann dann das entstehende obere Drüsenvolumen nicht mehr gehalten werden und wölbt sich durch den Brustwarzenhof vor (Pseudohernie).

Diagnose

Der starke Leidensdruck der betroffenen Patientinnen erklärt sich aus der vorliegenden schlauchartigen Formstörung beider Brüste oder der erheblichen Asymmetrie zwischen beiden Brüsten. Die Brustdrüse ist vor allem in den unteren Bereichen unterentwickelt oder fehlt. Der Brustwarzenhof ist oftmals übergroß und wirkt aufgeschwollen. Fast immer finden sich hierbei eine verkleinerte Brustbasis und eine zu hoch stehende Unterbrustfalte.

Die tubuläre Brustfehlbildung kann in 4 Typen eingeteilt werden:

– Typ I     Fehlen des inneren unteren Brustviertels

– Typ II    Fehlen beider unteren Brustviertel, Brustwarze noch nicht nach unten verzogen

– Typ III   Fehlen beider unteren Brustviertel, Brustwarze nach unten verzogen

– Typ IV  Fehlen der unteren und oberen Brustviertel, echte Schlauchbrust

Therapie

Die operative Therapie stellt die einzige Möglichkeit dar, die Asymmetrie zwischen beiden Brüsten auszugleichen, die Brustwarzenhöfe zu verkleinern und eine typgerechte und formschöne Brustprojektion wiederherzustellen.

Folgende Korrekturen sind je nach vorliegendem Fehlbildungstyp operativ möglich:

– Korrektur des übergroßen Brustwarzenhofes (Verkleinerung, periareoläre Straffung)

– Umformung und Ausbreitung des vorhandenen Drüsengewebes (ohne Implantat)

– Einlage eines Silikon-Implantates oder Eigenfetttransplantation zur zusätzlichen Volumenauffüllung

– Korrektur des Hautmantels

– Rekonstruktion einer neuen Unterbrustfalte

– Zusätzlich Bruststraffung oder Brustverkleinerung / Reduktion oder Brustwarzenkorrektur der Gegenseite

Brustkorrektur

Von den betroffenen Patientinnen wird die Korrektur des übergroßen Brustwarzenhofes oftmals als ausreichend angesehen. Ist dennoch eine Volumenauffüllung in den unteren Brustanteilen gewünscht, kann das vorhandene Drüsengewebe nach unten hin ausgebreitet werden. Dies kann dann dem Wunsch der Patientin entsprechend auch mit einer zusätzlichen Implantateinlage kombiniert werden.

Bei jungen Patientinnen ist eine operative angleichende Brustkorrektur frühzeitig nach Abschluss des Brustwachstums in Erwägung zu ziehen, da die zum Teil erhebliche Brust-Asymmetrie im Alltag, bei Freizeit- oder bei sportlichen Aktivitäten durch entsprechende Kleidung nur schwer zu verbergen ist. Eine ausgeprägte emotionale Belastung ist meist die Folge. In Ausnahmefällen kann eine Brustkorrektur auch bereits während der Pubertät mit Sichtbarwerden der Fehlbildung erfolgen, um den betroffenen jungen Patientinnen eine normale physische und psychische Entwicklung zu ermöglichen.

Information zur Brustvergrößerung / Augmentation

Für eine Brustvergrößerung stehen moderne operative Verfahren und qualitativ hochwertige Brustimplantate zur Verfügung. Die heutige Auswahl an unterschiedlichen typgerechten Implantatarten umfasst neben verschiedenen Profilhöhen auch verschiedene Implantatformen. Moderne Brustimplantate der neuesten Generation bestehen aus auslaufsicherem Silikongel und unterliegen in Europa strengen Qualitätsprüfungen.

Zunehmend werden auch die Verfahren der Eigenfetttransplantation zur Volumenauffüllung eingesetzt.

Durch die Vergrößerung der unterentwickelten oder fehlenden Brust und die Wiederherstellung des fehlenden Volumens kann bei den betroffenen Patientinnen eine deutliche Verbesserung der Körperform und der Symmetrie erzielt werden.

Weitere detaillierte Informationen finden Sie auf den Seiten über Brustvergrößerung / Augmentation, Eigenfetttransplantation und Korrektur angeborener Fehlbildungen.

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