15. April 2014
Wissenswertes zur Behandlung eingezogener Brustwarzen.
Als eingezogene Brustwarze bezeichnet man eine zumeist angeborene, beidseitig vorliegende (87%) Fehlbildung der Papilla mammae (engl.: nipple), bei der sich diese zeitweise oder dauerhaft unter dem Niveau des Brustwarzenhofes befindet. Etwa 3-4% aller Frauen sind betroffen.
Synonyme
– Schlupfwarzen
– Hohlwarzen
– Flachwarzen
– Invertierte Brustwarzen
Entstehung
Die angeborene Deformität entsteht durch feine bindegewebige Bänder, welche die Brustwarzenspitze (Papille) in die Tiefe ziehen. Der Papillenkörper ist dabei zumeist dünner als normal ausgebildet und folgt zeitweise oder dauerhaft dem Zug.
Diagnose
Es besteht beidseits die sichtbare Deformität mit in die Tiefe verzogenen Brustwarzenspitzen. Ein Leidensdruck tritt für die betroffenen Patientinnen durch hygienische Probleme, die optisch-ästhetische Beeinträchtigung oder Probleme beim Stillen auf.
Bei eingezogenen Brustwarzen werden 3 Inversionsgrade unterschieden:
– Grad I nur leichte Einziehung, durch Druck von außen immer zu beseitigen
– Grad II die Einziehung lässt sich von außen nur selten beseitigen
– Grad III die Einziehung kann von außen nie beseitigt werden
Differentialdiagnose
Von der angeborenen Form klar abzugrenzen sind die erworbenen Formen. Hierbei liegt zumeist eine einseitige Einziehung der Brustwarze nach Brustoperation, Unfall oder Entzündung vor.
Zieht sich eine bislang unauffällige Brustwarze dauerhaft in die Tiefe, so kann das ein Hinweis auf eine bösartige Tumorerkrankung der Brust (Mammakarzinom) sein und bedarf dringender weiterer Abklärung!
Therapie
Über einen narbensparenden kleinen Schnitt (ca. 1,5 cm) am Rand des Brustwarzenhofes werden die feinen Bindegewebsbänder wie auch die Milchgänge unter Sicht durchtrennt und die Papille aufgerichtet. Um sie dauerhaft in erhobener Position zu erhalten, wird der entstandene Hohlraum mit einem kleinen ortsständigen Drüsenläppchen unterfüttert.
Es ist ein technisch einfacher und kurzer Eingriff, der in Lokalanaesthesie ambulant durchgeführt werden kann. Das Ergebnis ist dauerhaft.
Stillfähigkeit
Mit der operativen Korrektur einer eingezogenen Brustwarze geht die Stillfähigkeit verloren.
Patientinnen mit noch bestehendem Kinderwunsch können deswegen zunächst zu konservativen, nicht-operativen Methoden beraten werden. Diese Methoden führen in aller Regel jedoch nur selten zu einem dauerhaften Aufrichten einer eingezogenen Brustwarze.
Weitere detaillierte Informationen finden Sie auf den Seiten über Korrektur angeborener Fehlbildungen.
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